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CD: Fanny Hensel & Felix Mendelssohn, ARIAS/ LIEDER/ OUVERTURES 18€
erhältlich ab Ende März 2022:
Die kongenialen Geschwister Felix und Fanny Mendelssohn schlugen, ihrer Zeit gemäß, sehr unterschiedliche Wege ein. Während für Fanny die musikalische Begabung gemäß ihrem Vater „nur Zierde niemals Grundbass Deines Seins und Thuns“ sein konnte, ebnete der Vater, selbst Sohn des berühmten jüdischen Aufklärers Moses Mendelssohn, Felix den Weg zu einer Karriere als Musiker. Obwohl ihr Mann, der Maler Wilhelm Hensel, die künstlerischen Aktivitäten seiner Frau unterstützte, konnte Fanny nie an die Erfolge ihres Bruders anknüpfen.
In den vergangenen Jahren wurden viele Werke Fanny Hensels wiederentdeckt, editiert und (oft erstmals) verlegt. Gemeinsam mit der israelischen Sopranistin CHEN REISS präsentiert das JCOM Beispiele ihrer Vokalmusik, kombiniert mit Werken Felix Mendelssohns, auf CD.
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CD: Alexander Zemlinsky, SIEBEN LIEDER / KAMMERKONZERT 15€
‘...engagiert und charaktervoll musizierend…’ (Süddeutsche Zeitung)
Am 14. Oktober 2021 feierte Alexander Zemlinsky seinen 150. Geburtstag und das Jewish Chamber Orchestra Munich und der Bariton THOMAS E. BAUER widmen dem österreichischen Komponisten und Schüler von Johannes Brahms aus diesem Anlass eine Aufnahme. Darauf zu hören: Die Sieben Lieder von Nacht und Traum, in denen sich Zemlinsky dem großen Thema seiner Zeit widmet: der Antinomie von Traum und Wirklichkeit. Im Kammerkonzert – eine Bearbeitung des Klarinetten-Trios op. 3 von Richard Dünser – wird die enge Verbindung Zemlinskys zu Johannes Brahms, aber auch zu den Komponisten der Wiener Schule deutlich.
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CD: Paul Ben-Haim, KABBALAT SHABBAT 15€
Der gebürtige Münchner Paul Ben-Haim, einst an der Staatsoper Assistent von Bruno Walter und Knappertsbusch, dann Kapellmeister in Augsburg, dann arbeitslos und Flüchtling, erfährt eine späte Wiederentdeckung durch das Jewish Chamber Orchestra Munich. Daniel Grossmann stellt Werke aus den Jahren vor, in denen der Komponist sich ein neues Leben in Israel aufbaute: seine „Sonata in G“, die er für Yehudi Menuhin schrieb, seine orientalischen „Lieder ohne Worte“, seine Psalmvertonung „Machet die Tore weit“ und, als Hauptwerk, sein „Kabbalat Shabbat“. Der Sabbat, der Tag des Herrn, der Tag der Ruhe und Besinnung, wird mit frohem Gesang begrüßt. Über die Felder geht man ihm entgegen, in festlicher Kleidung. So erzählen es die Verse des Mystikers Schlomo Alkabez, und Paul Ben-Haim interpretiert sie mit einfachen, dem Geist der Liturgie dienenden Melodien.
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CD: John Cage, SEVEN - QUARTETS I-VIII 15€
“John Cages ‘Quartets I-VIII’ ist eines der ungewöhnlichsten und raffiniertesten Orchesterwerke, das ich kenne. Es entstand zur Zweihundertjahrfeier der Vereinigten Staaten von Amerika. Cage verwendete acht alte amerikanische Choräle, die er mit Hilfe des chinesischen Orakels I Ging zu einem völlig neuen Werk umformte. Die Grundidee ist, immer nur vier Instrumente des Orchesters gleichzeitig spielen zu lassen. So entstehen ständig neue Gruppen, die sich zu Quartetten unterschiedlichster Instrumentation formieren.
‘Seven’ ist ein Stück mit ganz anderem Charakter: Cage setzt einen Rahmen für eine Improvisation für sieben Musiker. Das Stück dauert exakt 20 Minuten und wird mit Hilfe einer Stoppuhr gespielt. Jeder der 20 Takte hat einen vorgegeben Anfangs- und Schlusszeitraum. Der Musiker kann entscheiden, wann er beginnt, den Takt zu spielen und wann er damit aufhört.
Erstaunlicherweise sind die Vorgaben jedoch nur so frei, dass der Charakter des Stückes nicht verändert werden kann. Es ist keinesfalls beliebige Musik, jede Aufführung ist jedoch einzigartig. Das Ziel der Einzigartigkeit jeder Aufführung war einer der zentralen Grundsätze von John Cage. Nur so empfand er seine Musik als lebendig.” (Daniel Grossmann) -
CD: Moritz Gagern, NIGUNIM FÜR ORCHESTER 15€
Das vom JCOM beim jungen Berliner Komponisten Moritz Gagern, der besonders mit Kompositionen für die Bühne große Erfolge gefeiert hat, in Auftrag gegebene, abendfüllende Werk ‘Nigunim für Orchester’ forscht der alten, heute wenig bekannten Tradition des Klezmer nach und feiert zugleich seine Vielgestalt: als Hochzeitsmusik; als virtuose Kunstform, die sich über Kulturgrenzen hinweg entwickelt hat; als sich weiter wandelnde Musik, die immer neue Vermählungen eingeht.
„Die Komposition wandert, wenn man so will, durch die Höhepunkte einer archaischen jüdischen Hochzeit und der entsprechenden Musik. Eine unumgängliche kompositorische Frage war: wie lässt sich eine mündlich überlieferte, großenteils verschollene und zutiefst interpretatorisch geprägte Musik in eine autonome Komposition für Orchester im 21. Jahrhundert übertragen?
Eine bestimmte Art der Beseeltheit und Leichtigkeit verbindet die verschiedenartigen Stücke, die uns als Hochzeitsmusik der osteuropäischen Juden überliefert sind. Am Anfang meiner Begegnung damit stand ein archäologisches Erlebnis. Ich hörte mir unterschiedlich rauschende Aufnahmen aus der Frühzeit der Tonaufzeichnung an, zum Teil in extremer Zeitlupe. Dabei kommt eine eigene Welt zum Vorschein, spieltechnisch unglaubwürdig und in jeder Hinsicht frei. Sie bilden einen Ausgangspunkt für Nigunim. Ein weiterer ist das Grammophon selbst.“ (Moritz Gagern)
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DVD: Das Alte Gesetz 18€
Emanzipation auf Jüdisch, Mitte des 19. Jahrhunderts:
EWALD ANDRÉ DUPONTS Stummfilm DAS ALTE GESETZ nimmt das klassische Motiv des Vater-Sohn-Konflikts auf und stellt die religiösen Welt des strenggläubigen Rabbiners im Shtetl der Theaterwelt Wien seines den weltlichen Künsten zugewandten Sohnes gegenüber.In Zusammenarbeit mit ARTE/ZDF und der Deutschen Kinemathek entstand eine Neuproduktion des Filmes in restaurierter Fassung mit neuer Musik des französischen Komponisten Philippe Schoeller. Die Uraufführung der neuen Filmmusik durch das JCOM unter der musikalischen Leitung von Daniel Grossmann fand im Rahmen der Berlinale 2018 statt.
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DIGITAL: Richard Ruzicka, NERVES-SUITE
Im Jahr 2019 beauftragte das JCOM den Münchner Filmkomponisten Richard Ruzicka, eine neue Musik zum Stummfilm-Klassiker ‘Nerven’ von 1919 zu schreiben. Es entstand die ‘Nerves-Suite’, die im April 2019 in der Reihe ‘Flimmerkammer’ an den Münchner Kammerspielen uraufgeführt wurde. Die Aufnahme der ‘Nerves-Suite’ ist auf den gängigen Download-Plattformen digital verfügbar.
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Der Monumental-Film ‘Nerven’ von Robert Reinert ist ein einzigartiges Zeitdokument: entstanden 1919 in den Wirren der Münchner Räterepublik beschreibt er in radikal neuer Expressivität, was Not und Krieg in Menschen auslösen können. Die Uraufführung soll einige Zuschauer in den Wahnsinn getrieben haben, woraufhin der Film der Zensur übergeben wurde.